Bildband über Schloss Nordkirchen veröffentlicht
Viele Portraits schauen im
Schloss Nordkirchen stumm auf die Betrachter herunter. Doch wer sind diese
herrschaftlichen Frauen und Männer? Ein neuer Bildband gibt Antworten. Zusammen
mit Gerd Dethlefs vom LWL Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster
arbeitete Hubert Kersting vom Heimatverein zwei Jahre an dem Projekt
"Schloss Nordkirchen". Von Antje Pflips
Dr. Gerd Dethlefs zeigte
und erläuterte einige Bilder, die in dem neuen Werk über Schloss Nordkirchen zu
sehen sind. (Foto: Antje Flips)
„Die
Schwerpunkte liegen dabei auf der Zeit der Familie Morrien und auf die Zeit der
Familie von Arenberg“. Herausgekommen ist ein farbiger Bildband von rund 290
Seiten, in denen die neuesten Forschungen über die Herren von Schloss
Nordkirchen niedergeschrieben und dokumentiert werden. Es handelt sich um eine
Neuauflage des schon 1975 von Karl Eugen Mummenhoff
veröffentlichte Buchs über das Schloss. Einen ersten Vorgeschmack
erhielten die Besucher auf dem Vortrag im Heimathaus Capelle.
Neue Familiengeschichten
Die Personen auf sieben Bildern der Familie Morrien konnten anhand typischer
Merkmale zum größten Teil „identifiziert“ werden. Auch ähnliche Gesichtszüge
nahm Dethlefs zum Anlass, um daraus familiäre Beziehungen zu knüpfen. Doch auch
der Maler war bis dahin unbekannt. „Das ist eine große Entdeckung, dass wir den
Maler identifizieren konnten“, sagte Dethlefs. Es handelt sich um Dieterich
Malthausen aus Düsseldorf, der die Bilder malte. Das Bild der Adolpha Morrien,
geb. von Ketteler, kann sogar als sein erstes Bild überhaupt zugewiesen werden.
Hier lieferte Dethlefs einige Hintergrundinformationen zum Leben und Werk des
Künstlers.
Johann Morrien heiratete die Schwester des Grafen Hermann Otto Limburg-Styrum
und stieg so in die Adelskreise auf. Nachdem mit den unverheirateten Söhnen die
Linie ausstarb, ging das Erbe an die Familie von Plettenberg über.
Zahlreiche Skulpturen
Von den rund 350 Bildern hatte Gerd Dethlefs 50 mitgebracht. Ein großer
Zeitsprung erfolgte mit einer Fotografie von 1906 der Herzogin und des Herzogs
von Arenberg beim Frühstück.
1903 wurden umfangreiche Modernisierungen vorgenommen. Eine Aufnahme zeigt den
Herzog inmitten vieler Zeichnungen. Auch der Landschaftsgarten wurde nun in
einen neubarocken Garten umgestaltet. Die Skulpturen stammen zum größten Teil
von Bildhauern aus der Umgebung.